Mai Stimmung01

Gedanken zum Mai
"Das Leben ist schön!"

Ich liebe den Mai! Sie auch? -

Alles blüht und grünt. Bei schönem Wetter kitzeln einen die ersten Sonnenstrahlen frühmorgens wach. Die Vögel singen ihre schönsten Lieder. Das Laub der Bäume hat noch dieses helle, zarte Grün. Sträucher und Blumen blühen überall. Die Rapsfelder leuchten in ihrem schönsten Gelb. Und die Wiesen strotzen vor Kraft.

„Das Leben ist schön – wenn ich draußen durch die Natur gehe – jetzt im Mai – sogar wenn es kalt ist und regnet!“ Ein Lied kommt mir dann leicht über die Lippen. Kennen Sie dieses alte Lied aus dem 17. Jahrhundert? Die Melodie ist noch älter – aus dem Jahre 1575:

„Wie lieblich ist der Maien aus lauter Gottes Güt, / des sich die Menschen freuen, weil alles grünt und blüht. / Die Tier sieht man jetzt springen / mit Lust auf grüner Weid / die Vöglein hört man singen, / die loben Gott mit Freud.“ ( aus dem Evangelischen Gesangbuch 501)

Mit diesem Lied auf den Lippen ist das Leben schön, es verbreitet gute Laune, Lachen ist nicht schwer unter dem blauen Maihimmel.

„Ja, das Leben ist schön – aber auch hier im Krankenhaus?“

Wenn ich selbst als Patient, als Patientin hilflos daliege, wenn ich vor Schmerzen nicht ein noch aus weiß, wenn ich mich müde und kraftlos fühle?

Wenn ich es als Angehöriger, als Freund oder Freundin, kaum aushalte, meinen liebsten Menschen krank zu sehen, verwirrt oder von Schmerzen gezeichnet?

Wenn ich in der Pflege kaum Zeit für ein persönliches Wort finde, wenn ich in der täglichen Routine gefangen bin, wenn ich mich ausgebrannt fühle und abgestumpft?

Wenn ich als Arzt oder Ärztin mehr Zeit für Dokumentation aufbringen muss als ich Zeit für das persönliche Gespräch mit Patienten habe?

Wenn die Strukturen des Gesundheitswesens Krankenhäuser zu Wirtschaftsbetrieben umfunktionieren?

Wenn ich als Seelsorgerin wieder und wieder gefragt werde, warum Gott so viel Leid zulässt, oder warum die Kirche so vielen Menschen Leid zugefügt hat?

Dann kann es sein, dass ich mitten im Mai anfange zu frösteln. Und meine Stimmung ist dann doch eher gedrückt und miesepetrig - eher wie dicke, dunkle Regenwolken am Himmel.

Christinnen und Christen haben am vergangenen Wochenende das Pfingstfest gefeiert: Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unseren Herzen durch den Heiligen Geist, schreibt der Apostel Paulus an die Gemeinde in Rom. Dies ist der Tag, den der Herr macht; lasst uns darin freuen und fröhlich sein. Heißt es im Psalm 118.

Gott liebt uns Menschen. Wenn Gott uns ansieht, dann wird nicht nur unser Leben schön.

„Du bist schön!“ sagt Gott. „Du bist schön, weil ich dich liebe!“ Auch wenn Du krank bist, alt und gebrechlich, wenn du dich schwer tust mit deiner Lebensgeschichte, mit deinem Aussehen, deinen Handicaps oder deinen Schwächen. „Du bist schön – wie die Blumen auf den Wiesen, die lachende Sonne am Himmel und der Gesang der Vögel am frühen Morgen.“

„Das Leben ist schön!“

Ob wir uns gemeinsam auf den Weg machen, um hinter allen Sorgen, aller Not und Traurigkeit, die Schönheit in unserem eigenen und im Leben der uns anvertrauten Menschen zu finden?

Denn jeder Mensch hat seine je eigenen Begabungen und jede Berufsgruppe im Krankenhaus hat ihre je eigenen Möglichkeiten dazu. Das ist jedenfalls meine feste Überzeugung als Krankenhauspfarrerin.

„Herr, lass die Sonne blicken / ins finstere Herze mein, / damit sich´s möge schicken, / fröhlich im Geist zu sein.“ Bittet das Mailied.

Geistlicher Impuls in der Musikalischen Mittagspause am 18.05.2016 von Pfarrerin Simone Bakus

 

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